Beobachtung des Mondes mit Logarithmischem Detektor AD 8313

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technik
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Autor:in

Dr. Klaus Henning

Veröffentlichungsdatum

4. April 2025

Beobachtung des Mondes mit Logarithmischem Detektor AD 8313

Am 28.01.24 um kurz nach Mitternacht (23:06 UTC) gelang es auf einem Feld außerhalb Berlins den abnehmenden Mond bei ca. 11 GHz, mit einer 1-Meter-SAT-Schüssel, dem Invacom LNB, einem Logarithmischem Detektor (AD 8313) in Verbindung mit einem Analog-Digital-Wandler (Labjack U3) am PC (Radio Sky Pipe) aufzuzeichnen. Es wurden in dieser Nacht mehrere Transitmessungen durchgeführt und der Mond war immer deutlich zu erkennen.

Auf dem Diagramm (Bild) sieht man eine parabelförmige Kurve, bei der es sich um die Radiostrahlung des Mondes bei ca. 11 GHz handelt. Der Mond ist sozusagen in das Blickfeld meiner Antenne gewandert und hat das Signal bis zu einem Maximalwert ansteigen lassen, danach ist er wieder herausgewandert. Radiostrahlung des Mondes bei 11GHz ist “Wärmestrahlung”, die nicht durch Reflektion des Sonnenlichtes, wie im optischen Bereich zustande kommt, sondern durch das “Glühen” der warmen Mondoberfläche. Auch wenn diese Strahlung sehr schwach ist und das Ergebnis ein Zeichen hoher Empfindlichkeit des Systems darstellt, ist der Mond im 11 GHz Bereich ein recht einfaches Objekt. Schon mit einer kleinen Satellitenschüssel dürfte der Mond ohne Probleme detektierbar sein, einen guten LNB und empfindlichen Empfänger vorausgesetzt.

Der Logarithmische Detektor zeichnet sich u.a. durch eine sehr große Bandbreite aus, dadurch wird bei Kontinuumsquellen, wie dem Mond, eine größere Menge Strahlung gemessen, wodurch potentiell auch schwächere Signale detektierbar sind. Andererseits führt die große Bandbreite auch dazu, dass sehr viele Störungen aufgenommen werden. An dem besagten Abend kam es bei jeder Messung des Mondes regelmäßig zu starken Interferenzen. Die erste Vermutung, dass es sich um unerwünschte Emissionen eines Mobiltelefons handelte, die vielleicht über die Kabel eingespeist wurden, erwiesen sich als unrichtig. Die Störungen traten auch auf, als das Telefon ausgeschaltet war. Könnten es Signale von Funkamateuren gewesen sein, die den Mond als Kommunikationskanal nutzen? Oder Störungen von Satelliten (Das Starlink-Satellitensystem sendet auch im 11 GHz-Bereich)? Oder waren es Störungen aus der Umgebung? Aber warum traten sie immer genau dann auf, wenn der Mond durch das Blickfeld der Antenne lief? Eine Antwort konnte nicht gefunden werden. Der logarithmische Detektor erlaubt keine Filterungen nach einzelnen Frequenzen, weshalb eine Analyse schwierig ist. Für eine Analyse oder für eine Unterdrückung solcher Störungen benötigt man entweder analoge Schmalbandfilter oder ein Softwaredefiniertes Radio (SDR) als Empfänger, das eine Filterung der Signale auf digitalem Wege ermöglicht.

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